Die Dreharbeiten zum TATORT BERLIN mit dem Titel „Colloquium“ laufen auf Hochtouren und in einigen Szenen spielt laut Drehbuch ein Schachcomputer eine wichtige Wolle. Wir vom Team Topschach werden immer wieder als Berater für TV-Produktionen, in welchen Schach eine Rolle spielt, hinzugezogen. Einmal mehr mussten wir uns entscheiden, welcher Schachcomputer für die Szenen geeignet ist und über die vom Drehbuchautor geforderten Funktionen verfügt. Wir haben uns für den Revelation II AE entschieden.
Über die Story darf noch nicht viel verraten werden, aber zwei Bilder vom Set geben einen guten Vorgeschmack 😉
Der Revelation II AE beim Tatort Berlin
Ein hübsches Matt in 5 Zügen
Ausgestrahlt wird diese Tatort-Folge im Herbst und ich kann schon jetzt sagen, dass die Story spannend und voller Intrigen ist. Mehr Infos zum Dreh, den Schauspielern und der Story werde ich ebenfalls im Herbst veröffentlichen.
Auf aktuelle Bücher über Schachcomputer und Schachengines trifft man heutzutage eher selten. Zwar wird der Schachmarkt Monat für Monat mit neuen Schachbüchern überschwemmt, aber so richtige Perlen muss man dabei schon suchen. Umso erfreulicher ist, dass mit Game Changer und Man vs. Machine fast zeitgleich zwei Titel über Computerschach veröffentlicht wurden, welche ich jedem Schachspieler und Schachcomputerfreund ans Herz legen kann.
Fangen wir mit Game Changer an. Das Autoren-Duo GM Matthew Sadler und IM Natasha Regan bringt neben der schachlichen, auch die berufliche Kompetenz mit. Er als Informatiker und Sie als Mathematikerin. Diese Kompetenzen sind auch dringend notwendig, denn Thema des Buches ist das auf künstlicher Intelligenz basierende Programm AlphaZero. Wie es der Zufall will, ist der Chefentwickler und Erfinder von AlphaZero, Demis Hassabis, ein Jugendfreund von GM Matthew Sadler. Dieser gab dem Großmeister die Möglichkeit, einen tiefen Blick hinter die Kulissen von AlphaZero zu werfen. Ganze 2000 Partien wurden den Autoren zur intensiveren Analyse bereitgestellt und als ob das nicht schon Grund genug zur Freude gibt, hatte Matthew Sadler die sagenhafte Möglichkeit, selbst gegen das Schachmonster AlphaZero Partien zu spielen.
Herausgekommen ist eines der wirklich interessantesten Schachbücher der letzten Jahre. Selbst Schachspieler, welche sich nicht für Computerschach interessieren, werden die lehrreichen Analysen mit Spannung verfolgen. Für Schachweltmeister Magnus Carlsen sind die Partien von AlphaZero ein Quell der Inspiration.
Damit kommen wir auch schon zum zweiten Buch. Man vs. Machine zeigt die Geschichte des Computerschachs auf. Angefangen mit dem noch getürkten Schachtürken aus dem 18. Jahrhundert, bis hin zum hier und jetzt. Wussten Sie, dass selbst Bobby Fischer gegen Schachcomputer angetreten ist?
Auf gut 500 Seiten wird der rasante Aufstieg der Schachcomputer durchleuchtet. Viele Anekdoten bieten Gelegenheit zum Schmunzeln und Hintergrundgeschichten sorgen für den Aha-Effekt. Zahlreichen Partieanalysen runden dieses Werk ab. Alle wichtigen Personen der damaligen und heutigen Zeit kommen zu Wort. Ziemlich interessant waren für mich auch die Dinge, welche nicht in dem Buch stehen. So wird die Firma Mephisto in diesem Buch nur am Rande mit 3 unkommentierten Partien erwähnt. Anderen Firmen der damaligen Zeit, wie beispielsweise Fidelity und Novag, wurde etwas mehr Raum gegeben. Die Autoren Karsten Müller und Jonathan Schaeffer haben es geschafft, dem Leser alle wichtigen Entwicklungen im Computerschach verständlich näher zu bringen.