In den letzten Wochen wurde vielfach unter Schachspielern spekuliert, ob bei dem am 12. November erscheinenden Fritz 17 nun Fat Fritz physikalisch vorhanden ist, oder nur über die Chessbase-Cloud zu mieten. Wie ich zuvor schon berichtet habe, wird Fat Fritz komplett auf der DVD vorhanden und installierbar sein. Um jede Unklarheit aus dem Weg zu räumen, hat Chessbase nun auch das DVD-Cover von Fritz 17 etwas umgestaltet.
Auch wurde darüber spekuliert, ob es sich bei Fat Fritz nun tatsächlich um das kostenlose Community-Project Leela Zero handelt. Der „Chessbase-Entwickler“ Albert Silver hat dies bereits mehr oder weniger zugegeben. Eine Bestätigung kam allerdings nun auch von Chessbase. Da es sich tatsächlich um Leela Zero handelt, muss Chessbase den Quellcode der Engine zur Verfügung stellen. Wer aber denkt, dass Chessbase diesen einfach mit auf die DVD gepackt hat, der irrt. Wenn man allerdings an Chessbase eine Mail schreibt und um den Quellcode von Fat Fritz bittet, bekommt man als Antwort eine Mail mit Links zum kostenlos Community-Projekt Leela Zero. Zwar erfüllt Chessbase damit die Vorgaben der GPLv3, aber es hat schon einen komischen Beigeschmack, wenn ein kommerzieller Schachsoftware-Anbieter die jahrelange Arbeit einer Community in Fritz 17 kommerziell verwertet.
Den Vorwurf, dass Chessbase einfach nur kopiert hat, ist aber nur die halbe Wahrheit. Herzstück von Fat Fritz ist eine von Chessbase selbst erstellte Netz-Container-Datei, in welcher Chessbase das Schachwissen aus über 1 Millionen von Menschen gespielten Weltklasse-Partien hat einfließen lassen. Im Original Community-Projekt lernt Leela Zero hauptsächlich durch Partien, welches das Programm gegen sich selbst spielt und das hierdurch erworbene Wissen in einem Netz-Container abspeichert. Wissen ist hier aber wohl das falsche Wort. Vielmehr werden in dieser Netz-Container-Datei Bewertungen für Stellungen abgespeichert.
Ich habe Fat Fritz getestet und muss sagen, dass es schon richtig ordentliches Schach spielt und und sich auf jeden Fall für die Analyse eignet. Im Ergebnis halte ich das kostenlose Leela Zero jedoch für stärker. Für einen Laien ist Leela Zero auch nicht so einfach zu installieren. Spätestens wenn es um die Feinabstimmung der vielen Parameter geht, stoßen viele Schachspieler an ihre Grenzen. Mit Fritz 17 spart man sich diese Arbeit. Vorausgesetzt, man hat eine GPU (Grafikkarte) mit ordentlich Power, braucht man Fritz 17 einfach nur installieren und kann direkt loslegen.
Fritz 17 gibt es ab dem 12. November bei uns im Shop:
https://www.topschach.de/fritz-ganz-grosse-schachprogramm-p-4207.html
Bis bald
Euer Benny